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Erektionsstörung und Erektile Dysfunktion

Leidet ein Mann unter einer gestörten Erektion, wird sein Penis beim Geschlechtsverkehr nicht steif oder erschlafft umgehend wieder. Tritt das Problem wiederholt und regelmäßig über mehrere Monate auf, sprechen Mediziner von einer „erektilen Dysfunktion“. Im Alltag wird auch häufig von „Impotenz“ oder einer „Potenzstörung“ gesprochen, wobei diese Begriffe auch anderweitige Sexualprobleme umfassen. Die Erektionsstörung ist nicht mit einer Zeugungsunfähigkeit gleichzusetzen. Mögliche Folgen können jedoch Depressionen beim betroffenen Mann, sowie Probleme in der Partnerschaft sein. Häufige Erektionsstörungen können aber auch ein Hinweis auf ernsthafte Erkrankungen sein und einen Schlaganfall oder Herzinfarkt ankündigen.

Etwa jeder zweite Mann über 50 Jahre ist gelegentlich von Erektionsstörungen betroffen. Bei jedem zehnten Mann treten Probleme bei der Erektion dagegen über einen längeren Zeitraum auf. Statistisch nehmen Erektionsprobleme zwar mit zunehmendem Alter zu, können aber auch bereits beim jungen Mann mit 30 Jahren auftreten.

Definition: Was ist eine Erektile Dysfunktion?

Bei der erektilen Dysfunktion handelt es sich um eine sexuelle Funktionsstörung beim Mann. Betroffene Männer können die Erektion nicht aufbauen oder der Penis erschlafft umgehend wieder. Besteht das Problem bereits seit sechs Monaten oder einem noch längeren Zeitraum, spricht man von einer erektilen Dysfunktion.

Erektionsstörung: Die Symptome

Wenn der Mann von einer erektilen Dysfunktion betroffen ist, kann er keine Erektion bekommen oder diese nicht über einen ausreichenden Zeitraum halten. Der Penis bleibt schlaff oder erschlafft schnell wieder, wodurch ein Geschlechtsverkehr unmöglich ist.

Ursachen der erektilen Dysfunktion

Die Wahrscheinlichkeit, an einer erektilen Dysfunktion zu erkranken, kann durch die Lebensführung beeinflusst werden. Besonders häufig sind Raucher und Menschen mit einem erhöhten Alkoholkonsum betroffen. Aber auch übergewichtige Männer haben ein erhöhtes Risiko. Daher kann mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung der Potenzstörung vorgebeugt werden. Häufige Ursachen im Überblick:

Psychische Ursachen

Hat die erektile Dysfunktion psychische Ursachen, sind Versagensängste häufig der Auslöser. Auch Depressionen können Auslöser, aber auch eine Folge der erektilen Dysfunktion sein. Betroffene Männer klagen häufig über Stress im Beruf oder haben Beziehungsprobleme. Insbesondere bei jungen Männern ist die Ursache für die erektile Dysfunktion oft psychisch bedingt.

Körperliche Ursachen

Gestörte Durchblutung
Eine Verkalkung der Blutgefäße (Arteriosklerose) ist häufig die Ursache für eine Erektionsstörung. Auch eine Zuckererkrankung (Diabetes mellitus) hat oft Durchblutungsstörungen zur Folge und begünstigt somit eine erektile Dysfunktion.

Schädigung der Nerven
Bei der Erektion spielen bestimmte Nervenbahnen eine wichtige Rolle. Wurden diese im Zuge von Verletzungen oder Operationen beschädigt oder zerstört, kann das die Erektion verhindern. Aber auch Erkrankungen wie Alzheimer, Multiple Sklerose und Morbus Parkinson können sich auf die an der Erektion beteiligten Nerven auswirken.

Hormonmangel
Hormone haben einen starken Einfluss auf das Sexualleben des Menschen. Ein Testosteronmangel kann der Auslöser für die Störung der Erektion sein.

Medikamente als Ursache

Erektionsstörungen können auch durch die Wirkstoffe bestimmter Medikamente verursacht werden. Diese sind häufig unter jenen Arzneimitteln zu finden, die bei Bluthochdruck, Herzerkrankungen sowie Depressionen oder Prostatakrebs eingesetzt werden.

Untersuchung und Diagnose bei einem Andrologen / Urologen

In einem persönlichen Gespräch wird der Arzt versuchen, mögliche Ursachen für das Problem ausfindig zu machen. Für den Arzt sind in diesem Zusammenhang auch Vorerkrankungen, wie Diabetes und Bluthochdruck, sowie bisherige Operationen von Interesse. Einige Mediziner nutzen dazu auch Fragebögen. In der Regel ist es sinnvoll, wenn auch der Partner mit eingebunden wird.

Im Anschluss werden diverse Untersuchungen an den Geschlechtsorganen des Mannes und der Prostata durchgeführt, wobei dabei in der Regel auch ein Ultraschallgerät verwendet wird. Zur Ursachenforschung gehört aber auch eine Blutabnahme zur Messung des Hormons Testosteron.

Wird im ersten Anlauf keine Ursache gefunden oder erhärten sich Hinweise auf eine organische Schädigung, werden weitere Messungen und Tests durchgeführt. Der spezialisierte Androloge verfügt über vielfältige diagnostische Mittel oder kann diese veranlassen.

So können zum Beispiel nächtliche Spontanerektionen aufgezeichnet, aber auch Nerven- bzw. Muskelaktivitäten gemessen werden. Mittels spezieller Medikamente kann auch eine Erektion hervorgerufen werden, um eine Gefäßstörung auszuschließen. Neue Erkenntnisse können auch mit Hilfe von Kontrastmittel, einem Röntgengerät sowie der Messung des Drucks im Penis gewonnen werden.

Welche Behandlungen kommen bei einer Erektionsstörung in Frage?

Die Erfolgschancen einer Behandlung sind oft höher, wenn die zugrunde liegende Ursache möglichst zeitig therapiert wird. Wer das Rauchen aufgibt und seinen Alkoholkonsum reduziert sowie Sport treibt und sich gesund ernährt, kann zur Besserung einer erektilen Dysfunktion beitragen. Ein spezialisierter Androloge hat zudem verschiedene Möglichkeiten, Ursachen und Symptome zu therapieren. Welche Behandlungsmethode in Frage kommt, richtet sich nach der vorangegangenen Diagnose sowie den bereits erfolgten Therapien. Im folgenden Abschnitt sind die wichtigsten Behandlungsformen der heutigen Zeit aufgeführt.

PDE-5-Hemmer

Ist das Ausmaß der Erektionsstörung überschaubar und liegt keine organische Ursache vor, werden als erste Therapie oft PDE-5-Hemmer verschrieben. Die Substanzen dieser Medikamente bewirken eine Entspannung der Penismuskeln und unterstützen die Erweiterung der Blutgefäße. Diese können sich folglich besser mit Blut füllen, wodurch der Penis bei einer sexuellen Erregung „steif“ wird. Die Wirkstoffe werden in Tablettenform verabreicht. Bekannte mögliche Nebenwirkungen sind zum Beispiel Kopfschmerzen, Sodbrennen und eine veränderte Wahrnehmung von Farben.

SKAT: Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie

Der Mann spritzt sich das Medikament vor dem Geschlechtsverkehr selbständig in den Schwellkörper. Die Substanzen ähneln in der Wirkung den PDE-5-Hemmern. Wenige Minuten nach der Injektion wird der Penis für etwa 60 Minuten besser durchblutet. Eine Überdosis kann diesen jedoch nachhaltig schädigen.

MUSE: Transurethrale Applikation vasoaktiver Substanzen

Mit einem röhrenartigen Hilfsmittel wird ein Wirkstoff zur Muskelentspannung durch die Harnröhre eingeführt. Die Injektion führt der Patient selbst durch. Die Wirkung und deren Dauer ist mit der SKAT vergleichbar. Bei manchen Patienten ruft dieses Arzneimittel jedoch Kopf- oder Penisschmerzen oder ein Schwindelgefühl hervor.

Hormontherapie

Wurde durch den Arzt ein Mangel des Sexualhormons Testosteron diagnostiziert, wird dieser im Rahmen einer Ersatztherapie ausgeglichen. Häufig wird das Testosteron gespritzt, aber auch eine Zufuhr über spezielle Gele und Pflaster ist möglich.

Vakuumpumpe

Die Nutzung einer medizinischen Vakuumpumpe, auch Penispumpe genannt, ist in der Anwendung nicht ganz unkompliziert. Wer diese Methode anwenden möchte, sollte daher eine Übungsphase einplanen. Die Pumpe besteht aus einem hohlen Glas- oder Kunststoffzylinder, der über einen Schlauch mit dem Pumpelement verbunden ist. Der Mann stülpt den röhrenartigen Zylinder vor dem geplanten Geschlechtsverkehr über den Penis und erzeugt durch Bedienung der Pumpe einen Unterdruck. Dadurch wird der Penis verstärkt mit Blut versorgt. Wurde der gewünschte Zustand erreicht, wird ein Gummiring über den Penis gestülpt, der das Blut im selbigen halten soll. Nach dem Geschlechtsverkehr, jedoch spätestens nach einer halben Stunde, muss der Ring wieder entfernt werden. Andernfalls ist eine Schädigung des Gliedes möglich.

Schwellkörper-Implantate

Wenn keine andere Behandlung anschlägt, können Silikonimplantate in den Penis operativ eingesetzt werden. Auf dem medizintechnischen Markt werden diverse Typen mit teils unterschiedlicher Funktionsweise angeboten. Im Gegensatz zu eher festen Formen simulieren hydraulische Systeme den natürlichen Vorgang besonders gut. Diese sind meist über einen Schlauch mit einer Pumpe verbunden, die wiederum in den Hodensack implantiert wird. Etwas oberhalb sitzt das Flüssigkeitsbehältnis. Auf Knopfdruck lässt sich der Penis nun in den „steifen“ Zustand versetzen. Die Entscheidung für dieses Implantat sollte jedoch reiflich überlegt sein, da der Eingriff nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Psychotherapeutische Beratung

Bei einem Gespräch mit einem ausgebildeten Therapeuten können seelische Ursachen für die Erektionsprobleme erforscht werden. Diese können auch neben körperlichen Ursachen auftreten. Der Androloge wird den Patient gerne zu diesem Thema beraten und gegebenenfalls an einen versierten Psychotherapeuten überweisen.

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