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Penisbruch / Penisruptur

Im Penis des Menschen befinden sich Schwellkörper, welche von einer Gewebeschicht (Membran) umgeben sind. Unter dem umgangssprachlichen Begriff „Penisbruch“ versteht man einen Riss im Schwellkörper oder des umschließenden Gewebes. Ärzte sprechen in diesem Fall von einer Ruptur. Der ebenfalls häufig verwendete Begriff „Penisfraktur“ (Penisknochenbruch) ist fachlich falsch, da das männliche Glied beim Menschen keinen Knochen enthält. Penisbrüche kommen vergleichsweise selten vor und sollten grundsätzlich ärztlich behandelt werden. In der Regel tritt die Verletzung nur am erigierten Glied auf.

Definition: Was ist eine Penisruptur?

Unter einer Penisruptur verstehen Mediziner einen Einriss der Schwellkörperhaut oder des Schwellkörpers in Folge einer mechanischen Überdehnung. Die Verletzung geht für den Mann meistens mit starken Schmerzen einher und ist oft auch optisch durch Schwellungen ersichtlich.

Symptome

Die möglichen Symptome sind vom Grad der Verletzung abhängig. Bei einer leichten (latenten) Penisruptur ist lediglich ein kurzes Knacken zu vernehmen. Im Anschluss kann es zu mäßigen Schmerzen kommen. Die Folgen sind in diesen Fällen aber erst nach mehreren Tagen oder Wochen in Form von Knoten oder einer Verbiegung ersichtlich. Vereinzelt sind keine oder nur geringfügige Symptome festzustellen.

Kommt ein deutlich sichtbarer Bluterguss mit einhergehender Penisschwellung hinzu, lässt dieses auf eine stärkere Ruptur schließen. Diese kündigt sich durch einen vernehmbaren Knall an, dem sofort deutlich spürbare Schmerzen folgen. Dabei kann auch die Harnröhre in Mitleidenschaft gezogen werden und sich verengen, was sich oft durch Blut im Urin bemerkbar macht. Im weiteren Verlauf, insbesondere bei unbehandelten Rupturen, kann es zur Peniskrümmung kommen. Viele betroffene Männer berichten anschließend von Erektionsproblemen.

Ursachen

Der Penisbruch ist grundsätzlich das Ergebnis von einem Unfall. Er kann zum Beispiel die Folge einer Selbstbefriedigung unter Zweckentfremdung von Gegenständen sein. Aber auch heftiger Geschlechtsverkehr sowie Gewalteinwirkungen im Genitalbereich sind bekannte Ursachen für eine Ruptur vom männlichen Glied. Letztendlich ist selbst die Nachtruhe eine Situation, in welcher Penisbrüche denkbar sind. Während des Schlafens kann es zu einem Knicken oder Stauchen des erigierten Gliedes kommen.

Untersuchung & Diagnose

Anhand der Schilderung des Patienten, der ersichtlichen Schwellungen sowie des Abtastens durch den Arzt kann die Diagnose oft zuverlässig und schnell gestellt werden. Ist die Diagnose nach der ersten Untersuchung jedoch nicht gänzlich gesichert, kann der Penis auch geröntgt werden. Um die genaue Position der Verletzung zu lokalisieren, wird eine MRT (Magnetresonanztomografie) durchgeführt.

Zudem kann es im Zuge der mechanischen Einwirkung auch zu einer Verletzung der Harnröhre gekommen sein. Sollte dieser Verdacht bestehen, wird durch den Arzt ein Kontrastmittel gespritzt und der Penis geröntgt. Auf diese Weise können für den Urologen die möglicherweise entstandenen Harnröhrenrisse sichtbar werden.

Behandlungsmethoden & Erfolgschancen

Wurde eine Ruptur des Gliedes diagnostiziert, wird eine umgehende Behandlung mit Antibiotika empfohlen. Das Medikament soll der Gefahr einer Infektion im Bereich der Verletzung vorbeugen. Zudem wird empfohlen, den Unterleibsbereich zu kühlen und den Penis bspw. mit einem Druckverband zusammen zu pressen. Gegen die Schmerzen können entsprechende Arzneimittel eingenommen werden.

Ein Penisbruch sollte dennoch vorwiegend operativ behandelt werden. Liegt ein schwerer Penisbruch vor, muss die Operation zudem möglichst schnell erfolgen. Betroffene Männer sollten daher umgehend eine Notaufnahme aufsuchen. Bei dem Eingriff wird der Riss im Membran fachgerecht verschlossen und vernäht, die gegebenenfalls verletzte Harnröhre wird entsprechend behandelt. Im Zuge der OP-Nachsorge sollte das Glied verbunden und dem Patienten ein erektionshemmendes Medikament verabreicht werden. Die operative Behandlung vom Penisbruch gilt als komplikationsarm. In den folgenden vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff sollte der Patient jedoch den Heilungsprozess nicht gefährden und entsprechend auf Geschlechtsverkehr verzichten.

Penisbrüche werden durch Mediziner aus dem Fachbereich Urologie/Andrologie behandelt. Erfolgt die fachkundige Behandlung sehr spät oder überhaupt nicht, sind Langzeitfolgen wie Erektionsstörungen oder eine Penisverkrümmung möglich.

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